Professor Issing sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht
In der NZZ gab Herr Issing u.a. ein Interview zur Europäischen Zentralbank (EZB) und sagte dort folgendes: „…Ohne echten Sinneswandel in der Finanzpolitik steuert man längerfristig auf einen Schuldenschnitt zu…..“ Quelle: https://www.nzz.ch/wirtschaft/otmar-issing-der-erste-chefoekonom-der-europaeischen-zentralbank-zieht-nach-25-jahren-bilanz-ich-sehe-mit-grosser-sorge-die-zunehmende-politisierung-der-ezb-ld.1739310 Er begreift nicht, dass der Schuldenschnitt früher oder später unvermeidlich ist, weil die Geldordnung nicht tragfähig ist und das hat nichts mit einem Sinneswandel in der Finanzpolitik zu tun. Aber lesen Sie selbst, was ich unter anderem dazu in einer Kolumne im letzten Jahr geschrieben habe und hier noch einmal veröffentliche: Nun könnte man aber argumentieren, dass dies auch bei FIAT-Währungen der Fall ist. Im Prinzip stimmt das auch, denn der Goldwechselstandard wurde 1971 vom damaligen US-Präsidenten Nixon abgeschafft. Bis dahin war der US-Dollar in einem festen Verhältnis an das Gold gekoppelt, d.h. man konnte einen US-Dollar in einem festen Verhältnis in Gold tauschen. Darüber hinaus konnten damals auch die wichtigsten Währungen in US-Dollar und damit über diesen Umweg in Gold umgetauscht werden – daher der Begriff Goldwechselstandard. Dennoch haben die FIAT-Währungen, auch wenn sie nicht mehr...
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