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Wer hat Angst vorm Crash?

15. April 2019 - Raimund Brichta in Allgemein | 21 Kommentare

 

Wer hat Angst vorm Crash? Und wie erkennt man, wenn Notenbanken vor der Pleite stehen? In unserem neuen Podcast, Folge 5, geht es um das Vertrauen in die Märkte und um die Angst vor Kursverlusten.

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21 Kommentare

  1. Bin gespannt auf das nächste Video, wenn der von mir sehr geschaetzte Herr Bernecker jun. evtl. Einzeltitel zum Kauf vorschlägt. Ganz aktuell würde mich interessieren wie Sie lieber Herr Brichta die Lage beim S u P 500 charttechnisch beurteilen. V foermige Erholung?

    • Manchmal kommt es eben doch zum V. Und diesmal war es eins – wie in unserem Depot 😉

    • Gutes Erklärvideo mal wieder von beiden mit entsprechenden Messages.

      Ich bin ebenfalls sehr gespannt, welche Aktien Herr Bernecker jun. zählt. Dann geht hier die Diskussion los…;-)

      Eine Einigung USA & China könnte nochmal für Impulse in den Aktienmärkten sorgen.

  2. Danke, jetzt wird es langsam spannend. Mal sehen, womit Herr Berneker aufzuwarten hat.
    Themeninvestments in aktuelle Trends gibt es ja schon lange. Manchmal brachte es was und manschmal weniger.

  3. Das deckt ziemlich genau mit meiner Einstellung zur aktuellen Situation. Risiken im Blick haben, aber sich nicht vor Investments abhalten lassen.

  4. Man hört gebetsmühlenartig, das Aktien langfristig eine relativ sichere Rendite bescheren. Aber ist das wirklich ein Konzept für die Breite Masse oder nur für einzelne, die dann vom Verlust anderer profitieren? Können Aktien im Mittel stärker steigen als das Wirtschaftswachstum? Was passiert wenn – man bedenke die Demografie – besonders viele Senioren ihre Aktien wieder verkaufen.

    • Aktien SIND im Mittel stärker gestiegen als die Wirtschaft gewachsen ist.

      • Lieber Herr Brichta,

        ich hätte dazu Fragen an Sie, falls Sie die Zeit finden.

        Der DAX ist seit dem 01.08.1988 um ca. 8% pro Jahr gestiegen. Selbst wenn man die Dividenden herausrechnet (Kurs-DAX), liegt der Anstieg offensichtlich deutlich über dem Wirtschaftswachstum. Wie kann das eigentlich sein? Liegt es vielleicht daran, dass in den wichtigsten Aktienindizes nur die besonders erfolgreichen Unternehmen gelistet sind? Auf eine Teuerung (KGV-Anhebung) ließe sich das nicht zurückführen. Siehe hierzu die KGV-Grafik unter folgendem Link: https://www.boerse.de/dax-kgv/

        Im Wikipedia-Artikel zum DAX findet man Grafiken für den CDAX, historisch zurückgerechnet bis ins Jahr 1840 sowie für den DAX bzw. Kurs-DAX bis in Jahr 1959 (Link: https://de.wikipedia.org/wiki/DAX ).

        Gemessen an der CDAX-Grafik ließen sich von 1840 bis Mitte der 50ger Jahre mit Aktien keine Gewinne erzielen, von möglichen Dividenden einmal abgesehen. Dazwischen lagen natürlich auch Kriege und Währungsreformen. Gemessen an der rückgerechneten DAX-Grafik konnte man – trotz Wirtschaftswunder – bis in die 80ger Jahre keine wesentlichen Gewinne mit Aktien erzielen. Interessanterweise erreichten die Leitzinssätze gerade in den 80ger Jahren ihr Maximum und fielen seitdem. Gibt es da einen Zusammenhang? Lässt sich vor dem ganz langfristigen Hintergrund die These halten, dass Aktien stärker steigen, als die Wirtschaft wächst?

        • Die Frage, ob Aktien stärker steigen, als die Wirtschaftsleistung zulegt, hängt erheblich vom Betrachtungs-Zeitpunkt ab. Das liegt daran, dass Aktienkurse stark schwanken.

          Ein Beispiel: Der DAX wurde bis 1959 von der Deutschen Börse zurückgerechnet. Demnach lag er Ende 1959 bei 417,80 Punkten. Für 59 Jahre bis Ende 2018 (10.558,96 Punkte) ergibt dies eine jährliche Verzinsung von 5,62%. Nehmen wir den heutigen Dax-Stand von 12.200, ergibt sich wenige Monate später schon eine Rendite von 6,1% p.a..

          Zum Vergleich mit der Wirtschaftsleistung muss man das nominale BIP-Wachstum zugrunde legen und nicht das reale. Der DAX ist ja auch nominal. Das nominale BIP lag 1959 bei 130,31 Mrd € (254,86 Mrd DM). 2018 lag es bei 3.386 Mrd €. Das ergibt eine jährliche Steigerung von 5,67%.

          Das heißt: Nach dem ausgesprochen schlechten Börsenjahr 2018 lag die langfristige DAX-Rendite sogar leicht unter dem langfristigen Wirtschaftswachstum. Ein paar Monate später liegt sie schon wieder deutlich darüber.

          Alles eine Frage der Perspektive 😉

          • Danke für Ihre Antwort. Ich hatte meine Fragen wohl etwas voreilig gestellt und nicht genau genug hingeschaut. Für eine langfristige Betrachtung würde sich wohl auch der S & P 500 besser eignen als der DAX, aufgrund der speziellen deutschen Historie. Beim S & P 500 kann man zudem auch die gegenläufigen Tendenzen von Zinsen und KGV klarer erkennen, zumindest phasenweise und insbesondere für die letzten Jahrzehnte.

    • Das ist nicht das Problem. In den letzten 15 Jahren bedeutete Wachstum mehr Altersarmut, mehr Hartz 4, deutlich höhere Mieten. Ich glaube, dass das so weiter geht… bis irgend was platzt. Ich denke auch nicht, dass Aktien das Problem sein werden. Es werden die Mieten sein.

      Als nächstes verschwindet zu recht erstmal die SPD. Was für eine lustige Partei. Sie hat ihre eigenen Wähler verarscht. Aber die CDU wird es nicht auffangen. Wir werden vermutlich extrem und komisch, quasi die deutsche Form von Trump.

      Ob Aktien weiter steigen ist eher egal. Wenn Mieten weiter steigen, wird wohl Blut fließen und die Demokratie enden.

      Ich kenne nur niemanden, der davor Angst hat.

      Meine Vorhersage: CDU, SPD und FDP verlieren deutlich.

      Was das mit dem Thema zu tun hat?

      Nun ja, was dann kommt, ist im besten Fall nur wie Trump. Das übersehen wir. Ich denke, es wird schlimmer. Ob ich glaube, dass ich mich irren kann? Nun das würde bedeuten, dass wir einen Trend umdrehen, der schon lange da ist. Allerdings glaube ich, dass als erstes die USA im Chaos versinkt.

      Das sind natürlich Verschwörungstheorien von mir und ich mache Spaß. Allerdings ging Rom auch unter und niemand hat geweint.

      Ganz im Ernst, wir sollten anders denken. Die Mietpreise haben in GB den Brexit beschworen. Was denken wir eigentlich, wie lange sie bei uns noch ohne Konsequenzen steigen können? Aktienpreise sind egal. Sie treffen in der Regel nur Menschen mit Geld. Mietpreise treffen Menschen ohne Geld.

      Sollten wir wirklich denken, das System Merkel macht noch lange?

      Nein wird es nicht. Die klassische Partein werden bald um ihr überleben kämpfen. Die SPD wird anfangen. Und es wird nicht um Aktienkurse gehen.

  5. Das stimmt. Aber wäre das auch so, wenn die breite Masse sie zur Altersvorsorge verwenden würde ? Dann müssten doch auch viel mehr verkauft werden. Das klingt ein wenig wie wundersame Geldvermehrung. Ohne Experte zu sein: Sind es nicht doch nur die Unternehmensgewinne, die letztlich verteilt werden können (als Dividende) – unabhängig vom Kurs? Möchte nicht negativ wirken – bin ehrlich interessiert und schätze Ihre Meinung (und die anderer).

    • Wenn Sie früh mit der Anlage von Aktien beginnen u.breit streuen müssen Sie im Alter nicht verkaufen, nur irgendwann vererben. Die Gewinne der börsennotierten Unternehmen werden meist nicht voll ausgeschüttet, ein Teil bleibt oft im Unternehmen und erhöht, wenn alles gut läuft den Kurs, jedenfalls theoretisch.

    • Das machen sie aber nicht. Und mal ganz im Ernst. Wir sagen unseren Leuten, dass für ihr Alter vorsorgen müssen. Für den Manager bedeutet es nichts, er kann aber Riestern oder so, für den Niedriglöhner bedeutet es, dass er irgendwoher 200 k Euro herbekommen muss, vielleicht sogar 300 k. Das ist irgendwie witzig. Mal so gesagt. Was glauben wir eigentlich, wieviel ein Mindestlöhner sparen kann und dann auch noch in Aktien geht? Wir übersehen doch nur, dass diese „Penner“ auch noch wählen dürfen. Was denken wir eigentlich, was sie wählen werden?

      Genau das ist auch das Problem beim Brexit. Was glauben wir eigentlich, was Chancenlose wählen werden? CDU ?
      SPD (lache mich nass)? oder FDP (jetzt bin ich fertig und unter dem Tisch).

      Was ich denke? Ich distanziere mich erstmal von der AFD. Ich will nicht, dass sie gewinnen. Aber ich bin zu schwach, um es zu verhindern. Wir werden es schaffen, sie stark zu machen. Da bin ich mir ziemlich sicher. Das System Merkel geht unter. Danach kommt die Rechnung. Wir haben 1927. Ein blöder Fehler im kapitalistischem Ablauf, der zu einer Krise führt und die AFD wird stärkste politische Macht in Deutschland. Davor hat nur niemand Angst. Wie 1928. Da hatte auch niemand Angst vor der NSDAP.

  6. Das Ende des sogenannten globalisierten Kapitalismus kommt nun in immer kürzeren Schritten unaufhaltsam auf uns zu:
    „Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis der Waren, und das Angebot richtet sich nach dem Vorrat. Mehrt sich der Vorrat, so wächst auch das Angebot; nimmt der Vorrat ab, so geht auch das Angebot zurück. Vorrat und Angebot fallen somit in eins zusammen, und statt: „Angebot und Nachfrage“ könnte es ebenso richtig heißen: „Vorrat und Nachfrage“ bestimmen den Preis. Die Voraussetzungen der Quantitätstheorie werden durch diese Fassung sogar besser hervorgehoben.
    Die Quantitätstheorie, die für alle Waren ohne wesentliche Einschränkung als richtig anerkannt wird, hat man auch auf das Geld übertragen und gesagt, dass der Preis des Geldes vom Geldvorrat bestimmt wird; doch hat die Erfahrung gezeigt, dass das Geldangebot vom Geldvorrat nicht so beherrscht wird, wie für solche Quantitätstheorie vorausgesetzt wird. Während der Geldvorrat oft unverändert bleibt, ist das Geldangebot den größten Schwankungen unterworfen.
    … Für das Geldangebot sind die Marktverhältnisse jedenfalls von größter Bedeutung, und wenn wir eben von den Waren sagten, dass Vorrat und Nachfrage den Preis bestimmen, so könnte man vom Geld ebenso richtig sagen, dass „Stimmung und Nachfrage“ seinen Preis bestimmen.“
    Silvio Gesell
    („Warum die sogenannte rohe Quantitätstheorie dem Geld gegenüber versagt“, 1916)
    Was machen studierte „Wirtschaftsexperten“ und gewählte „Spitzenpolitiker“, wenn das Geld nicht angeboten wird? Sie vergrößern die Geldmenge und versuchen „gute Stimmung“ zu verbreiten. Zu mehr reicht es nicht, und so sieht dann der Anfang vom Ende aus: …
    …Arthur C. Clarke: „Ich finde die Zivilisation ist eine gute Idee. Nur sollte endlich mal jemand anfangen, sie auszuprobieren.“
    Nur „jemand“ ist zuwenig; es muss schon ein ganzes Volk sein.
    https://opium-des-volkes.blogspot.com/…/der-anfang-vom…
    Aus 12.02.17

  7. Wenn Notenbanken vor der Pleite stehen? Klingt echt originell. Was passiert denn dann? Sie druckt kein Geld mehr oder ganz viel davon. Herrlich!

    • Nach der Pleite druckt sie neues Geld. Aber vorher ist das alte wertlos geworden. Eigentlich ganz simpel 😉

  8. @NoMoneyManni „Man hört gebetsmühlenartig, das Aktien langfristig eine relativ sichere Rendite bescheren. Aber ist das wirklich ein Konzept für die Breite Masse oder nur für einzelne, die dann vom Verlust anderer profitieren? “

    Kostolany hat sinngemäß gesagt, dass Sie in die Bildung ihrer Kinder investieren sollten. Das ist die wertvollste Investition.
    Was Geldanlage & Aktien betrifft: es ist essentiell, sich umfassend mit der Materie auseinanderzusetzen und sich dort weiterzubilden.

    „Lieber eine Stunde über Geld nachdenken, als eine Stunde für Geld arbeiten.“ Zitat John D. Rockefeller
    „Die Kunst, über Geld nachzudenken“ – exzellentes Buch von A. Kostolany

    Ein breit gestreutes Aktiendepot mit internationalen Big Playern und Wahren Werten sorgt für Entspannung.

    Geniesst das sonnige Osterwochenende, denn Zeit ist die härteste Währung.

    • Lieber Michael K.,
      beim oben Gesagten bin ich mal ausnahmsweise Ihrer Meinung.
      Es gibt allerdings noch mehr gute und grundlegende Bücher über Geldanlage. Die wertvollste Lektüre war für mich in letzte Zeit: Benjamin Graham, The Intelligent Investor.

  9. Vielen Dank an die deiden Herren.
    Zu dem Punkt Aktien oder Zertifikate hätte ich zwei Fragen
    an Sie beide.
    Zertifikate sind Schuldverschreibungen einer Bank, wenn
    diese Bank insolvent wird ist mein Geld weg( gesetzl. Sicherungseinrichtung greift nicht). Viele Aktienfonds verleihen ihre Aktienbestände an Dritte und kassieren hierfür Prämien. Was passiert mit wenn der Dritte insolvent wird ? Sind meine Aktien dann weg und ich habe nur noch eine leere Fondshülle ?
    Die zweite Frage wäre: Ich habe Einzelaktien zusammengestellt. Kann die Depotführende Bank ebenfalls die Aktien verleihen an Dritte und somit Ertrag generieren. Was passiert wenn dieser Dritte insolvent wird? Sind dann meine Aktien und mein Geld weg ?

    • zu 1.)
      Wenn Fonds Aktien verleihen, tragen sie selbstverständlich das Risiko, dass der Entleiher die Papiere nicht mehr zurückgeben kann. Deshalb achten inzwischen immer mehr Anleger darauf (vor allem Stiftungen tun dies), dass die Fonds, in die sie investieren, keine Verleihgeschäfte tätigen.

      zu 2.)
      Rein rechtlich darf eine Depotbank Ihre Aktien nicht verleihen, solange Sie dieser Leihe nicht zustimmen. Tut sie es dennoch und kann der dritte Entleiher die Papiere nicht zurückgeben, haftet die Depotbank für den Schaden. Geht die Depotbank dann allerdings selbst pleite, haben Sie als Anleger das Problem.

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